Durch den Einsatz von Optionsscheinen lassen sich grundsätzlich höhere Gewinne erzielen als durch den Kauf der dem Optionsschein zugrunde liegenden Basiswert (z.B. einer Aktie). Umgekehrt können natürlich auch die Verluste höher ausfallen.
Der Ursache liegt in der sog. Hebelwirkung von Optionsscheinen.
Definition der Hebelwirkung:
Die Hebelwirkung (vielfach auch als „Leverage-Effekt“ bezeichnet) bezeichnet den Sachverhalt, dass sich der Preis des Optionsscheins wegen des dazu erforderlichen geringeren Kapitalaufwands zumeist prozentual stärker verändert als der Wert des zugrundeliegenden Basiswertes („Underlying“).
Anders gesagt: Im Vergleich zur direkten Anlage in den Basiswert kann man mit Optionsscheinen die gleiche Wirkung (z.B. einen Gewinn von 1.000,– Euro) mit weniger Kapitaleinsatz erreichen.
Ähnlich wie bei einem Wagenheber, der es mit relativ geringer Kraftanstrengung ermöglicht, einen schweren Wagen anzuheben, kann ein Anleger mit Optionsscheinen also bei gleichem Kapitaleinsatz wie bei einer Direktanlage eine wesentlich höhere Wirkung erzielen.
Berechnung der Hebelwirkung
Der Hebel für einen Optionsschein wird mit folgender Formel berechnet:
Beispiel für die Hebelwirkung
Ein Optionsschein berechtigt zum Bezug von drei ABC Aktien zum Preis von 20,– Euro.
Bei einem Kurs von 33,– Euro für eine ABC Aktie kostet der Optionsschein 5,59 Euro (Bezugsverhältnis von 1:3).
Die Hebelwirkung beträgt somit:
Daher: Je höher der Hebel, desto größer ist die Wirkung des Optionsscheins!
Lesen Sie auch: Bedeutung des Bezugsverhältnisses für den Preis des Optionsscheins.