Für zahlreiche Unternehmen, aber auch für Anleger, spielt das sogenannte Risikomanagement heutzutage eine immer größere Rolle. Wie der Name bereits vermuten lässt, sollen damit Risiken gemanagt, in erster Linie natürlich verringert oder komplett verhindert werden. In der Regel werden unter der Bezeichnung Risikomanagement sämtliche Maßnahmen zusammengefasst, die ein Unternehmen oder auch Privatpersonen, zum Beispiel Anleger, ergreifen, um Risiken nicht nur zu erkennen und zu analysieren, sondern ebenso zu bewerten, zu überwachen und im Idealfall zu kontrollieren. Risikomanagement ist lediglich ein Oberbegriff für verschiedene Maßnahmen und Aktionen, die ein Teil des gesamten Vorgangs sind. Im Vordergrund steht zunächst die Identifizierung von Risiken, was wiederum ein Teil der sogenannten Risikoanalyse darstellt. Dies bildet im Prinzip die Grundlage für sämtliche Maßnahmen, denn natürlich müssen potentielle Risiken zuerst identifiziert werden, um entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Im Zusammenhang mit dem Risikomanagement gibt es noch einige weitere Fachbegriffe, die zum Teil Maßnahmen, zum Teil aber auch bestimmte Situationen beschreiben, wie zum Beispiel:
- Risikomatrix
- Risikominderung
- Restrisiko
- Grenzrisiko
- Risikodiversifikation
Für Anleger ist sicherlich insbesondere das Vermeiden oder Vermindern von Risiken sowie die sogenannte Risikodiversifikation von größerer Bedeutung. Daher möchten wir uns im Folgenden auch vor allem mit diesen Begriffen beschäftigen, denn grundsätzlich ist das Risikomanagement natürlich vor allem auf Unternehmen ausgelegt.
Risikovermeidung und Risikominderung: Was können Anleger unternehmen?
Für Anleger, die zumindest ein gewisses Maß an Sicherheit bei der Kapitalanlage haben möchten, ist insbesondere das Verringern und im Idealfall das Vermeiden von Risiken ein vorrangiges Ziel. Das grundlegende Wissen sollte natürlich vorhanden sein, welches zum Beispiel darin besteht, welche Risikoarten es bei der Geldanlage überhaupt gibt. Je nachdem, welches Anlageprodukt letztendlich gewählt wird, können insbesondere die folgenden Risiken auftreten, die es zu verringern oder zu vermeiden gilt:
- Emittentenrisiko (Kapitalrisiko)
- Ertragsrisiko
- Währungsrisiko
- Kursrisiko
Umso sicherer eine Kapitalanlage ist, desto weniger Risiken weist sie auf. Nehmen wir als Beispiel ein Tagesgeldkonto, welches bei einer deutschen Bank in Euro geführt wird. In diesem Fall existiert zwar grundsätzlich das Emittentenrisiko, dieses wird allerdings durch die Einlagensicherung minimiert bzw. komplett vermieden. Ein Kursrisiko gibt es beim Tagesgeld ohnehin nicht, das Währungsrisiko wäre nur interessant, wenn das Konto nicht in Euro geführt wurde. Ein Ertragsrisiko gibt es nur in sehr geringem Umfang, da die Bank den Zinssatz variabel gestalten kann. Allerdings ist es mehr Praxis unrealistisch, dass die Tagesgeldzinsen beispielsweise binnen weniger Wochen oder sogar Tage deutlich gefallen. Insofern können Sie also bereits selbst zur Risikovermeidung beitragen, indem Sie sich bewusst für Geldanlagen entscheiden, die manche Risiken einfach nicht aufweisen oder bei denen das Risiko relativ gering ist.
Risikodiversifikation als Maßnahme der Risikominderung
Eine für Anleger sehr wichtige Maßnahme, die in den Bereich der Risikominderung und natürlich insgesamt in das Risikomanagement fällt, ist die sogenannte Risikodiversifikation. Ein wichtiger Teil des Risikomanagements ist die Diversifikation, denn damit ist es für Anleger problemlos möglich, das Gesamtrisiko zu streuen und damit letztendlich ebenso zu minimieren. In der Praxis versteht man unter der Diversifikation die Aufteilung des zu Investitionszwecken verfügbaren Kapitals auf mehrere Anlageprodukte bzw. im Idealfall auf verschiedene Anlageklassen.
Der Sinn und Zweck der Diversifikation besteht darin, dass das Geld aufgeteilt wird, sodass die einzelne Position bei möglichen Verlusten deutlich weniger ins Gewicht fällt, als wenn das gesamte Kapital nur in diese eine Position investiert worden wäre. Im Idealfall erstreckt sich eine solche Risikoverteilung nicht nur auf Anlageprodukte aus der gleichen Anlageklasse, wie zum Beispiel auf Festgeld, Tagesgeld und Spareinlagen, sondern über mehrere Anlageklassen hinweg. So könnte eine durchdachte Risikodiversifikation einem Anlagebetrag von 50.000 Euro beispielsweise wie folgt aussehen:
- 10.000 Euro: Festgeldanlage
- 10.000 Euro: Anleihen mit gutem Rating
- 10.000 Euro: Aktien
- 10.000 Euro: Offene Immobilienfonds
- 10.000 Euro: Sachwertanlage
Letztendlich ist die Diversifikation für Anleger ein sehr praktikables Mittel, wie im Rahmen des Risikomanagements Risiken bei der Geldanlage zum Teil deutlich verringert werden können.
« Zurück zum Lexikon