Bei Anleihen gibt es am Markt eine sehr große Auswahl, die es für Anleger nicht einfach macht, das passende Wertpapier zu finden. Neben der Einteilung der verzinslichen Wertpapiere nach deren Art, Emittent oder Laufzeit, gibt es auch verschiedene Gruppen von Anleihen, was deren Risiko für den Anleger beinhaltet. Während zum Beispiel deutsche Staatsanleihen (Bundesanleihen) als sehr sicher gelten, sind sogenannte Junk-Bonds genau das Gegenteil. Übersetzt wird dieser Fachbegriff häufig mit Schrott-Anleihen, Abfall-Anleihen oder – neutraler formuliert – mit Hochzinsanleihen. Tatsache ist, dass es sich bei den Junk-Bonds um Wertpapiere handelt, die ein sehr hohes Emittentenrisiko beinhalten.
Junk-Bonds zeichnen sich also im positiven Sinne durch überdurchschnittlich hohe Zinsen aus, die selbst in der Niedrigzinsphase mitunter oberhalb von 10 Prozent liegen können. Der Emittent muss jedoch einen so hohen Zins zahlen, weil sonst kein Anleger das ebenso hohe Risiko in Kauf nehmen würde. Im negativen Sinne zeichnen sich die „Schrott-Anleihen“ nämlich durch ein sehr hohes Emittentenrisiko aus. Ausgegeben werden solche Junk-Bonds zum Beispiel durch Staaten mit sehr schlechter Wirtschafts- und Finanzlage sowie von Unternehmen, die keine gute Bonität haben. Eine gute Nachricht für Anleger ist, dass solche Junk-Bonds relativ einfach zu identifizieren sind, nämlich einerseits an den sehr hohen Zinsen, zum anderen aber auch durch das Rating.
Während Emittenten wie die Bundesrepublik Deutschland meistens das beste Rating erhalten, derzeit beispielsweise „AAA“, werden die Emittenten von Schrott-Anleihen erheblich schlechter eingestuft, meistens sogar mit dem schlechtesten Rating überhaupt. Der Anleger weiß dann sofort, welch hohes Risiko er eingehen würde, wenn er sich dennoch für dieses Wertpapier entscheidet. Bei Junk-Bonds ist aber nicht nur das Emittentenrisiko hoch, sondern ebenfalls das Zinsrisiko. Nicht selten kann der Emittent nämlich weder das Kapital zurückzahlen noch die vereinbarten Zinsen zahlen. Ein Kursrisiko gibt es ebenfalls, wenn die Anleihen vor Fälligkeit an der Börse verkauft werden sollen.
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