Hedgefonds sind eine besondere Art von Investmentfonds, da sie nicht bzw. nur selten in die „üblichen“ Anlageobjekte wie Aktien, Rentenpapiere oder Immobilien investieren.
Vielmehr legt ein Hedgefonds sein Kapital am Terminmarkt in sog. derivative Finanzinstrumente an. „Derivativ“ bedeutet „abgeleitet“. Damit sind Finanzinstrumente gemeint, die von den „eigentlichen“ Instrumenten Aktien, Zinsen, Rentenpapiere oder auch Devisenkursen und Rohstoffen „abgeleitet“ sind, also darauf aufbauen.
Durch folgende Arten von Transaktionen können, je nach Ausgestaltung, durchgeführt werden:
Leerverkäufe (im Englischen „Short Selling“)
Hier werden Wertpapieren vom Hedgefonds verkauft, die dieser selbst überhaupt nicht besitzt. Vielleicht muss sich der Fonds die Papiere bei anderen Banken „leihen“. Hintergrund: Der Fondsmanager vermutet, dass eine bestimmtes Wertpapier, eine Devise oder ein Rohstoff in Kürze an Wert verlieren wird, also billiger angeboten werden wird. Daher verkauft er jetzt noch zu einen „höheren“ Preis, um dann später die Aktien billiger „zurückzukaufen“ und damit dann den Verleiher der Wertpapiere zurückzugeben.
Arbitrage
Mit dieser Strategie soll versucht werden, kurzfristige Preisunterschiede zwischen ähnlichen Wertpapieren zu nutzen, in dem man die günstigeren Wertpapiere kauft und gleichzeitig die teureren Papiere leer verkauft. In der Praxis kommt dies z.B. bei Unternehmen vor, die von einem anderen übernommen werden sollen. In diesem Fall würde der Arbitrageur Aktien des Übernahmekandidaten kaufen und Aktien des Käufer-Unternehmens leer verkaufen. Er geht davon aus, dass sich die Kurse beider Unternehmen mittelfristig angleichen, also die des Übernahmekandidaten steigen und die Kurse des Käuferunternehmen fallen. Dann kann er auf beiden Seiten gutes Geld verdienen.
Levegage-Effekt
Durch die Verwendung von Fremdkapital kann die Eigenkapitalrendite weiter erhöht werden, wenn die Rendite aus dem Investment (z.B. der Aktienoption) höher ist als die Zinsen für das Fremdkapital. Daher spricht man auch von „Hebelwirkung„
Es ist die Absicht von Hedgefonds, unabhängig von der Entwicklung auf den Kapitalmärkten Erträge zu erzielen. Bis zum Inkrafttreten des Investmentgesetzes zum 1. Januar 2004 unterlagen Hedgefonds in Deutschland nicht der Kontrolle des Gesetzgebers und dürften daher von inländischen Kapitalanlagegesellschaften nicht aufgelegt werden.
Gemä0 Investmentgesetz sinn Hedgefonds als sog. „Sondervermögen mit zusätzlichen Risiken“ nach den §§ 112 und 113 InvG erlaubt.
In Deutschland sind direkte – sog. Single – Hedgefonds gem. § 112 Abs. 2 InvG leider nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Es dürfen nur Dachfonds gem. § 113 Abs. 1 InvG öffentlich angeboten werden. Diese investieren in verschiedene Single-Hedgefonds.