Brokervergleich – Unterschiede in den Gebühren und weitere Vergleichsaspekte
Falls Sie Wertpapiere kaufen oder beispielsweise mit binären Optionen und CFDs handeln möchten, benötigen Sie dazu entweder eine Bank oder einen Broker. Insbesondere im Bereich Devisen, CFDs und binäre Optionen sind es ausschließlich spezielle Broker, die die Handelsmöglichkeiten bieten. Aber auch beim klassischen Handel mit Wertpapieren, also beispielsweise mit Aktien, Anleihen oder Fonds, sind es vor allen Dingen die Broker, die besonders günstige Konditionen anbieten. Dennoch ist es auf jeden Fall ratsam, einen Brokervergleich durchzuführen, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden und über diesen handeln. Wir möchten Sie im folgenden Ratgeber darüber informieren, wie Sie die unterschiedlichen Gebühren der Broker am besten vergleichen und auf welche Aspekte Sie generell bei einem Brokervergleich noch achten sollten.
Verschiedene Finanzinstrumente über den Broker handeln
Die Landschaft der Broker hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erweitert, was insbesondere an der gestiegenen Zahl an Finanzprodukten liegt, die mittlerweile von nahezu jeder Privatperson gehandelt werden können. Waren es bis vor gut zehn Jahren nahezu ausschließlich Aktien, Anleihen, Fonds sowie Derivate in Form von Optionen oder Futures, so gibt es mittlerweile noch einige weitere Finanzprodukte, die über die entsprechenden Broker gehandelt werden können, wie zum Beispiel:
• Devisen
• CFDs
• Binäre Optionen
• Kryptowährungen
Natürlich können Sie nach wie vor auch Wertpapiere über Broker handeln, allerdings sollten Sie da auf achten, um welche Art Broker es sich handelt. Sie können nämlich beispielsweise bei einem gewöhnlichen Online-Broker zwar in der Regel mit Aktien, Anleihen, Fonds und Optionen handeln, allerdings eher selten gleichzeitig mit Devisen, Kryptowährungen oder binären Optionen. Daher steht am Anfang des Brokervergleichs zunächst einmal die Wahl des Brokertyps. Dieser wiederum richtet sich natürlich danach, welche Finanzprodukte Sie eigentlich handeln möchten. Soll es beispielsweise ausschließlich der Handel mit binären Optionen sein, benötigen Sie natürlich einen anderen Brokertyp, als wenn Sie hin und wieder ebenso Wertpapiere und vielleicht auch als Kryptowährungen handeln möchten. Grundsätzlich finden sich aktuell am Markt die folgenden Brokertypen vor, wobei manche Broker durchaus gleichzeitig mehrere Finanzprodukte zum Handel anbieten:
• Online-Broker (Aktienbroker)
• Forex-Broker
• CFD-Broker
• Binäre Optionen Broker
• Crypto-Broker
Bei den gewöhnlichen Online-Brokern, über die Sie insbesondere Wertpapiere handeln können, ist es beispielsweise mittlerweile immer häufiger so, dass diese zusätzlich auch den Handel mit Devisen, CFDs und sogar binären Optionen ermöglichen. Auf der anderen Seite sind es allerdings die meisten Binären Optionen Broker, die tatsächlich ausschließlich den Handel mit binären Optionen bereitstellen. Wenn Sie also beispielsweise sämtliche Finanzinstrumente, angefangen von binären Optionen über Devisen bis hin zu Kryptowährungen handeln möchten, sollten Sie sich für einen Broker entscheiden, der möglichst alle diese Instrumente abdeckt.
Die Gebühren der verschiedenen Broker im Überblick
Wenn Sie nun einen Vergleich der Broker hinsichtlich der Gebühren durchführen möchten, kommt es wiederum darauf an, für welche Art Broker Sie sich entschieden haben bzw. welche Finanzinstrumente Sie handeln möchten. Die anfallenden Kosten sind nämlich beispielsweise beim Handel von Wertpapieren andere, als wenn Sie sich für das Forex-Trading entscheiden. Daher möchten wir bezüglich der Gebühren zunächst einmal einen Überblick darüber geben, welche Kostenarten eigentlich bei welchen Brokern bzw. welcher Art von zu handelnden Finanzinstrumenten anfallen.
Der Handel mit Wertpapieren (Aktien, Anleihen, Fonds, Optionen)
Beim Handel von Wertpapieren ist es in der Regel so, dass zwei Kostenarten zu beachten sind, nämlich zum einen die jährliche Depotgebühr sowie zum anderen die Ordergebühren. Bei der Depotgebühr können Sie eventuell bereits Geld sparen, denn manche Direktbanken und Online-Broker stellen ihr Depot kostenlos zur Verfügung. Manchmal müssen Sie dazu eine Bedingung erfüllen, manche Depots sind auch bedingungslos kostenfrei. An einer Gebühr kommen Sie allerdings bei keinem Aktienbroker vorbei, nämlich an den Ordergebühren. Diese Gebühren lassen sich zwischen den einzelnen Broker nicht immer einfach miteinander vergleichen, was vor allem damit zu tun hat, dass die Anbieter unterschiedlich strukturierte Gebührenmodelle nutzen. In der Praxis finden Sie je nach Online-Broker so beispielsweise die folgenden Gebührenmodelle:
• Flatrate (Orderflat)
• prozentuale Gebühr
• Paketpreise
Diese drei Gebührenarten möchten wir zum besseren Verständnis noch kurz erläutern. Die Flatrate setzt sich bei immer mehr Onlinebrokern durch und wird auch als Orderflat bezeichnet. Damit ist nichts Anderes gemeint, als dass Sie jede Order -unabhängig vom gehandelten Gegenwert – den gleichen Preis kostet. Insbesondere der Broker flatex ist durch seine Orderflat bekannt geworden. Dort zahlen Sie beispielsweise 5,90 Euro für jede Order, unabhängig davon, ob der Gegenwert 2.000 oder 20.000 Euro beträgt.
Ein zweites Gebührenmodell, welches auch heute noch insbesondere bei den Banken mit Geschäftsstellennetz beliebt ist, ist die prozentuale Gebühr. Hier wird beispielsweise eine Gebühr in Höhe von einem Prozent vom jeweiligen gehandelten Gegenwert erhoben. Somit zahlen Sie bei diesem Gebührenmodell umso höhere Gebühren, desto größer der gehandelte Gegenwert ist.
Eine dritte Gebührenvariante kommt insbesondere für sogenannte Vieltrader infrage, wird allerdings nicht von allzu vielen Brokern angeboten. Es handelt sich dabei um Paketpreise, sodass Sie beispielsweise 50 Orders zu einem Paketpreis in Höhe von 300 Euro kaufen können. Dieser Paketpreis erhält meistens eine Art Rabatt und ist damit günstiger, als wenn Sie jede einzelne Order separat bezahlen würden.
Welches dieser Gebührenmodelle letztendlich für Sie am günstigsten ist, hängt vor allem davon ab, wie häufig Sie handeln und wie hoch die durchschnittlichen Gegenwerte sind. Trotzdem sollten Sie zunächst einmal feststellen, welche Variante für Sie die günstigsten wäre, bevor Sie dann in den Brokervergleich eintreten. Sie können sich dann nämlich tatsächlich auf die Anbieter beschränken, die das von Ihnen favorisierte Gebührenmodell im Angebot haben.
Der Handel mit Devisen und CFDs: Forex- und CFD-Broker
Forex- und CFD-Broker haben sich in den letzten Jahren sehr angenähert, sodass wir diese zwei Brokertypen in unserer Betrachtung bezüglich der anfallenden Kosten und Gebühren zusammenfassen können. Bei zahlreichen Forex-Brokern ist es beispielsweise heute so, dass diese zusätzlich auch den CFD-Handel anbieten, während viele CFD-Broker gleichzeitig auch das Forex-Trading offerieren. Im Gegensatz zum zuvor erwähnten klassischen Online-Broker gibt es bei Forex- und CFD-Brokern in aller Regel keine Kontoführungs- bzw. Depotführungsgebühren. Eine Ordergebühr existiert meistens ebenfalls nicht, sondern in aller Regel ist es vor allem der Spread, der als Kostenfaktor zu berücksichtigen ist.
Der Spread wiederum ist eine Differenz zwischen An- und Verkaufskurs. Was bedeutet dies im Detail? Wenn Sie beispielsweise DAX-CFDs handeln möchten, wird ein CFD beispielsweise seitens des Brokers zu einem Preis von 13.522 Euro angeboten. Möchten Sie hingegen das gleiche CFD zum identischen Zeitpunkt verkaufen, würde der Verkaufspreis beispielsweise mit 13.521 Euro etwas geringer sein. Die Differenz von einem Euro wäre in diesem Zusammenhang der Spread. Diesen Spread gibt es im Prinzip bei allen Basiswerten, die Sie über CFD- und Forex-Broker handeln können, insbesondere:
• Devisenpaare
• Index-CFDs
• Aktien-CFDs
• Rohstoff-CFDs
• Devisen-CFDs
• Crypto-CFDs
Wenn Sie also im Bereich der Forex- und CFD-Broker hinsichtlich der Gebühren einen Vergleich durchführen möchten, sollten Sie insbesondere auf die jeweils veranschlagten Spreads achten. Manche Broker arbeiten hier mit variablen Spreads, die sich demzufolge jederzeit ändern können. Andere CFD- und Forex-Broker veranschlagen allerdings auch feste Spreads, sodass die Kosten dann natürlich besser kalkulierbar sind.
Der Handel mit binären Optionen: Binäre Optionen Broker
Was die Gebühren und deren Vergleich angeht, so sind die Binäre Optionen Broker aus unserer Sicht im Prinzip unter allen Brokertypen am transparenten. Dies liegt daran, dass Sie im Prinzip keine direkten Gebühren zu zahlen haben, wie es bei den zuvor genannten Brokertypen der Fall ist. Binäre Optionen Broker berechnen in aller Regel weder eine Depotgebühr noch eine Kontoführungsgebühr, keine Transaktionsgebühren oder Ordergebühren und auch keine Spreads. Jetzt werden Sie sich voraussichtlich fragen, wie dann Binäre Optionen Broker überhaupt Einnahmen generieren können?
Ganz ohne – wenn auch sehr indirekte – „Kosten“ geht es auch bei diesen Brokern nicht. Sie ergeben sich nämlich daraus, dass Sie bei einem erfolgreichen Trade eine Rendite erhalten, die geringer als 100 Prozent ist. Wenn Sie also beispielsweise eine binäre Option mit dem Basiswert Gold handeln und sich der Goldpreis tatsächlich wie gewünscht entwickelt, sollten Sie zum Beispiel eine Rendite von 91 Prozent vereinnahmen können. Bei binären Optionen wetten Sie also quasi immer gegen den Broker, sodass man sehr indirekt sagen könnte, dass die Gebühr in dem Fall die Differenz zwischen 100 und 91 Prozent wäre. Dies ist allerdings – wie gesagt – sehr theoretisch, denn echte Kosten im eigentlichen Sinne gibt es bei binären Optionen Broker für Sie als Kunden eigentlich nicht. Daher ist es in dieser Sparte Broker beim Vergleich sinnvoll, dass Sie sich die möglichen Renditen betrachten. Umso höher diese sind, desto höher kann natürlich auch Ihr Gewinn ausfallen.
Der Handel mit Kryptowährungen: Crypto Broker als neue Variante
Seit einiger Zeit gibt es sogenannte Crypto Broker, die zunehmend am Markt auftreten. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine spezielle Variante von Brokern, die eigenständig agieren würden. Stattdessen werden ausschließlich CFD-Broker als Crypto Broker bezeichnet, die eben auch den Handel mit Crypto CFDs, also mit Kryptowährungen, ermöglichen. Daher möchten wir an dieser Stelle auch nicht näher auf die Crypto Broker eingehen. Denn was die Vergleichbarkeit der Gebühren angeht, können Sie sich an unserem vorherigen Abschnitt zu den Forex- und CFD-Brokern orientieren.
Was sollte noch in einen Brokervergleich einfließen?
Zu einem ausführlichen und effektiven Brokervergleich gehört nicht nur, dass Sie sich die Unterschiede in den Gebühren betrachten und so möglichst den günstigen Broker wählen. Darüber hinaus gibt es beim Kauf von Wertpapieren, dem Handel mit Devisen, binären Optionen, Kryptowährungen und CFDs noch weitere Punkte zu beachten, in denen sich die Broker voneinander unterscheiden. Dabei sind es insbesondere die folgenden Aspekte, die beim Brokervergleich eine Rolle spielen sollten:
• Handelsplattform
• Anzahl handelbare Basiswerte / Finanzprodukte
• Mindesteinlage und Mindesttransaktionssumme
• Kundenservice
• Demokonto
• Mobiler Handel
• Bonus
• Weiterbildung
• Zusatzfunktionen
Diese Punkte sind sicherlich ebenfalls neben den Gebühren sehr interessant, denn eine gut strukturierte und benutzerfreundliche Handelsplattform ist sämtlichen Erkenntnissen nach eine wichtige Grundlage dafür, dass Sie dauerhaft erfolgreich handeln. Gleiches gilt für den Kundenservice, der im optimalen Fall deutschsprachig sein sollte und den Sie möglich schnell bei Fragen und Problemen erreichen können sollten. Um hinsichtlich der zuvor aufgelisteten Kategorien einen Brokervergleich durchzuführen, sind am besten sogenannte Reviews geeignet. Reviews sind Erfahrungsberichte bzw. Testberichte, die eben nicht nur die Gebühren der einzelnen Broker miteinander vergleichen, wie es beispielsweise bei einem Vergleichsrechner der Fall ist. Stattdessen nehmen die Reviews auch zahlreiche weitere Aspekte des Leistungspaketes unter die Lupe, beispielsweise die Handelsplattform, den Kundenservice oder auch die sonstigen Konditionen.
Abschließend ist festzuhalten, dass Sie sich bei einem Brokervergleich zwar naturgemäß zunächst auf die Gebühren konzentrieren, dies allerdings nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein sollte. Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Aspekte, wie zum Beispiel Handelsplattform, Kundenservice und Handelskonditionen. Denken Sie zudem bitte daran, dass nicht alle am Markt vertretenen Broker auch den Handel mit sämtlichen Finanzprodukten zur Verfügung stellen. Daher sollten Sie sich zunächst einmal darüber im Klaren sein, welche Finanzprodukte Sie eigentlich handeln möchten und danach zunächst den passenden Brokertyp selektieren. Erst im zweiten Schritt ist es dann sinnvoll, die einzelnen Broker aus der entsprechenden Sparte zu vergleichen.