Da eine Anleihe ein gewisses Mindestvolumen (meist 50 Mio. Euro) hat, kommen kleinere Unternehmen und natürlich Privatpersonen als Schuldner (hier „Emittent“ genannt) nicht in Betracht.
Üblicherweise werden Anleihen (im Englischen als „Bonds“ bezeichnet) von folgenden Schuldner emittiert:
- Die „Öffentliche Hand“ in Form von sog. Gebietskörperschaften wie Staaten (in der Bundesrepublik Deutschland meist kurz als „Bund“ bezeichnet), Länder (z.b. Freistaat Sachsen), Kantone (in der Schweiz) sowie auch Kommunen (z.B. Städte).
Daher wird dieser Typ meist als Staatsanleihe oder Kommunalobligation bezeichnet. Üblicherweise weisen Staatsanleihen, zumindest aus einem OECD-Staat, die höchste Bonitätsstufe auf. da ein Staat aufgrund seines Monopols zur Erhebung von Steuern (in grundsätzlich beliebiger Höhe) theoretisch nicht zahlungsunfähig werden kann. Vielfach besitzen sie die Ratingklasse AAA oder AA. Jedoch hat uns die Entwicklung vor allem in Griechenland gelehrt, dass es auch bei Staatsanleihen zu herben Verlusten kommen kann. - Kreditinstitute, insbesondere Hypothekenbanken, welche sog. Pfandbriefe emittieren.
Diese weisen auch ein Höchstmaß an Sicherheit auf, da die Banken das durch die Ausgabe von Pfandbriefen erhaltene Kapital nur in Form eines hypothekarisch gesicherten Immobilienkredites an ihre Kunden verleihen. - Unternehmen (Industrieanleihen, -Obligationen oder auch Corporate Bonds / Commerical Papers CP (kurzfristige Schuldverschreibungen) genannt). Diese Anleihen weisen, je nach Emittent, durchaus ein höheres Risiko auf, da sich die Zahlungsfähigkeit bei einem Unternehmen durchaus im Zeitablauf verschlechtern kann (Beispiel: General Motors in den USA). Will der Investor das nun gestiegene Ausfallrisiko nicht eingehen, kann er seine Anleihen verkaufen, erleidet jedoch einen Kursverlust. Dies liegt daran, dass ein Käufer dieser Anleihen das höhere Risiko nur gegen eine höhere Rendite eingeht.