Wenn von erneuerbaren Energien gesprochen wird, dann denken die meisten Anleger in erster Linie an Solarenergie oder Windkraft. Darüber hinaus gibt es allerdings noch einige weitere Energielieferanten, die ebenfalls in den Bereich der regenerativen Energien fallen. Dazu zählt unter anderem eine noch relativ unbekannte und wenig genutzte Energiequelle, nämlich die sogenannte Gezeitenenergie. Warum Gezeitenkraftwerke für Investoren äußerst attraktiv sein können, darüber informieren wir Sie im folgenden Beitrag.
Erneuerbare Energien – ein Überblick
Im Energiebereich gibt es zwei große Gruppen von Energielieferanten. Zum einen handelt es sich dabei um die sogenannten fossilen Energien. Darunter fallen in erster Linie Kohle, Erdöl und auch Atomenergie wird hinzugerechnet. Auf der anderen Seite existieren die sogenannten erneuerbaren Energien, häufig ebenso als regenerative Energien bezeichnen. In diese Gruppe fallen insbesondere die folgenden Energieformen:
- Solarenergie (Fotovoltaik)
- Windkraft
- Wasserkraft
- Geochemie (Erdwärme)
- Bioenergie
Ebenfalls in die Kategorie der erneuerbaren Energien gehört die sogenannte Gezeitenenergie. Diese Energiequelle ist den meisten Verbrauchern nicht bekannt, hat allerdings nach Ansicht der meisten Experten für die zukünftige Energieversorgung eine enorme Bedeutung und großes Potenzial.
Worum handelt es sich bei der Gezeitenenergie?
Was die Gezeitenenergie beinhaltet, lässt sich im Grunde schon am Namen ableiten. Über 70 Prozent der Erdoberfläche ist bekanntlich mit Wasser bedeckt, vor allem natürlich mit den drei großen Ozeanen der Erde. Gezeiten, also Ebbe und Flut, gibt es allerdings nur in relativ kleinen Arealen dieser großen Wassermassen. Mit der Gezeitenenergie ist also die Energie gemeint, die man aus dem Vorhandensein von Ebbe und Flut gewinnen kann. Die Gezeiten beinhalten deshalb eine erhebliche Energie, weil Wasser durch die Anziehungskraft des Mondes an Land gespült und wieder zurückgezogen wird. Diese Bewegungen liefern Energie, die man sich mit einem sogenannten Gezeitenkraftwerk zu Nutze machen kann.
Wie funktionieren Gezeitenkraftwerke?
Bevor Sie in etwas investieren, sollten Sie sich natürlich möglichst genau über die Funktionsweise des Investitionsobjektes informieren. Bei einem Gezeitenkraftwerk handelt es sich um ein spezielles Wasserkraftwerk, welches die aus dem sogenannten Tidenhub des Meeres resultierende Energie in Strom umwandeln kann. Im Detail bremsen Gezeitenkraftwerke die Strömung der Meere, welche durch die Gezeiten entsteht. In dem leicht gestauten Wasser ist eine enorme Energie enthalten, die mit dem Gezeitenkraftwerk durch Turbinen und Generatoren in elektrische Energie umgewandelt werden kann. Grundsätzlich funktionieren Gezeitenkraftwerke nach dem Prinzip eines Staudamms und werden insbesondere an Meeresbuchten gebaut.
Welche Vorteile hat ein Gezeitenkraftwerk für Investoren?
Falls Sie in Erwägung ziehen, in Projekte aus der Sparte Gezeitenkraftwerke zu investieren, stellt sich Ihnen sicherlich zunächst die Frage, worin die Vorteile gegenüber anderen erneuerbaren Energien liegen. Tatsächlich verfügt die Gezeitenenergie über einige Prämissen, die Sie so – zumindest nicht im gleichen Umfang – bei kaum einer anderen Energieform finden. Zu den wesentlichen Vorteilen der Gezeitenenergie zählt:
- Praktisch unendlich verfügbar
- Beste Planbarkeit des Ertrages
- Höhere Energiedichte als zum Beispiel Windenergie
- Bisher noch kaum genutzt, aber höherer Energiebedarf
- Rund eine Viertelmilliarde Menschen könnten mit Strom aus Gezeitenkraftwerken versorgt werden
- Oft langfristige Abnehmerverträge seitens Stromlieferanten
Es gibt also eine Reihe von Vorteilen, die Gezeitenenergie als Investment auch attraktiver im Vergleich zu sonstigen erneuerbaren Energien machen könnte. Für Investoren sind Gezeitenkraftwerke daher äußerst interessant.
Wie kann ich in Gezeitenkraftwerke und Gezeitenenergie investieren?
Da Gezeitenenergie bisher nur einen sehr kleinen Anteil am Strom aus erneuerbaren Energien hat, stellt sich für interessierte Anleger die Frage, wie man in diese regenerative Energie investieren kann. Bisher gibt es nur relativ wenige Gezeitenkraftwerke, beispielsweise in Kanada, Südkorea und Russland. Moderne Gezeitenkraftwerke, wie zum Beispiel ein Kraftwerk in Südkorea aus dem Jahre 2011 haben inzwischen eine Kapazität von über 250 MW.
Als Anleger gibt es mehrere Möglichkeiten, wie Sie in Gezeitenenergie investieren können. Zur Verfügung stehen insbesondere die folgenden Investmentformen:
- Offene Fonds
- Geschlossene Fonds
- Beteiligungen
Am häufigsten werden Sie sicherlich Beteiligungen finden, die Anlegern die Möglichkeit bieten, gezielt in einzelne Gezeitenkraftwerke zu investieren. Solche Beteiligungen – auch mittels geschlossener Fonds – sind einerseits zwar mit einem höheren Risiko behaftet, beinhalten allerdings ebenfalls oftmals eine sehr gute Rendite. Sie sollten als Investor daran denken, dass es sich bei der Gezeitenenergie definitiv um eine Energie der Zukunft handelt, die noch deutlich mehr als bisher genutzt werden wird. Daher sind Gezeitenkraftwerke ein echter Wachstumsmarkt und für Investoren Erfolg versprechend.
Eine weitere Alternative besteht darin, über offene oder geschlossene Fonds zu investieren. Bei geschlossenen Fonds gibt es die sogenannten Energie-Fonds, die Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien finanzieren. Bisher ist die Auswahl dort allerdings sehr gering, was Projekte im Bereich Gezeitenkraftwerke angeht. Bei offenen Fonds wird es noch etwas schwieriger. Hier kommen im Prinzip nur sehr spezielle Fonds infrage, beispielsweise Aktienfonds. Diese könnten sich auf Aktien aus dem Bereich von Gesellschaften konzentrieren, die in der Sparte erneuerbare Energien tätig sind. Offene Fonds, die ausschließlich Unternehmen beinhalten, die im Bereich Gezeitenenergie tätig sind, gibt es bisher allerdings nicht.
Welche Rendite können Anleger erzielen?
Eine wichtige Frage bei jedem Investment ist, welche Rendite sich erzielen lässt. Falls Sie sich über eine Beteiligung in ein Gezeitenkraftwerk investieren möchten, ist die Rendite von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören insbesondere:
- Kapazität / Leistungskraft des Gezeitenkraftwerke
- Eventuelle Förderungen für Energielieferung
- Abnahmeverträge mit Stromlieferanten
- Kosten
Genaue Angaben zur mögliche Rendite lassen sich aufgrund dieser Einflussfaktoren nicht machen. Bisherige Investments in Gezeitenenergie haben allerdings gezeigt, dass Anleger durchaus eine Rendite von durchschnittlich zwischen vier bis sieben Prozent im Jahr erzielen können. Das jeweils nicht unerhebliche Risiko sollten Sie allerdings nicht außer Acht lassen, denn sichere Anlagen in Gezeitenkraftwerke gibt es am Markt bis dato noch nicht.
Fazit: Gezeitenenergie als interessantes Investment
Die Gezeitenenergie hat zahlreiche Vorteile, auch gegenüber einigen anderen erneuerbaren Energien. Bisher gibt es allerdings rund um den Globus nur wenige Gezeitenkraftwerke, obwohl mit Gezeitenenergie rund eine viertel Milliarde Menschen rund um den Globus mit Strom versorgt werden könnten. Es handelt sich um einen Wachstumsmarkt, der für Anleger äußerst interessant sein kann. Investieren in Gezeitenenergie und Gezeitenkraftwerke können Sie insbesondere mittels einzelner Beteiligungen, die mittlerweile am Markt angeboten werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um aufgelegte geschlossene Fonds, durch die Sie mit einer Mindestanlagesumme von oft 10.000 oder 20.000 Euro in einzelne Projekte zum Thema Gezeitenkraftwerke investieren können.