Im Jahr 2020 hatte der weltweite Aktienmarkt einen fast nicht enden wollenden Aufschwung erlebt. Das hatte vermutlich mehrere Gründe. Zum einen konnte man durch den Crash im März 2020 Aktien sehr günstig kaufen. Das lockte viele Privatanleger in den Aktienmarkt, und zwar weltweit. Hinzu kommt die Unsicherheit mit dem Bestand der Weltwährungen. Mehr Menschen sahen sich dazu gezwungen, mehr Geld in Güter zu investieren. Das stetig niedrige Zinsniveau hat zudem einen Beitrag zu der Beliebtheit der Aktieninvestments geliefert. Die meisten neuen Investoren haben vor allem in Tech-Aktien aus den USA investiert. Amazon, Facebook. Microsoft und Alphabet standen auf den Shortlists der neuen Investoren. Das galt auch für Deutschland. Zwar sind auch die Aktien in Deutschland enorm gestiegen und haben ein weltweites Interesse generiert, jedoch übersehen einige neue Anleger die inländischen Investitionsmöglichkeiten. Das geschieht völlig zu Unrecht, wie wir jetzt gerne näherbringen wollen.
Vielfalt der Brachen
Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren als eine starke Wirtschaftskraft profiliert. Ein Grund dafür ist, dass Deutschland Unternehmen aus verschiedenen Branchen beherbergt. Die wichtigsten börsennotierten Aktiengesellschaften sind im Deutschen Aktienindex gelistet. Der DAX 30 ist ein Aktienindex, in dem die aktuell 30 größten Aktiengesellschaften Deutschlands aufgeführt sind. Zu diesen Aktien gehören die großen Akteure der Automobilindustrie wie Daimler, BMW oder VW. Chemie und Pharmaindustrie wie BASF, Covestro oder Bayer finden wir ebenfalls in diesem Index. Im MDAX finden wir die nächstgrößeren Aktien. Der Geschmacksstoffhersteller Symrise oder die ProsiebenSat1 Media SE sind hier beispielsweise vertreten. Darüber hinaus gibt es noch weitere Aktienindices aus Deutschland. Der TecDAX beispielsweise enthält die wichtigsten Techwerte aus Deutschland. Hierzu gehören zum Beispiel der Softwareriese SAP, Carl Zeiss Meditec oder 1&1 Drillisch. Inländische Aktien können von der Auswahl an Branchen also durchaus mit den internationalen Unternehmen mithalten.
Deutsche Innovationskraft ist noch immer gefragt
Die Profilierung Deutschlands liegt vor allem an der Innovationskraft der hier ansässigen Unternehmen. Auch in Deutschland gegründete Start-ups haben bewiesen, dass sie zu wichtigen Aktiengesellschaften heranwachsen können. Die jüngsten Beispiele sind Delivery Hero und Hello Fresh. Deutschland hat mittelfristig das Problem, dass viele andere Innovationen, gerade was moderne Technologien angeht, vorrangig in anderen Ländern zu finden sind. Jedoch darf man als Anleger vor diesem Hintergrund nicht vergessen, dass auch die hier ansässigen deutschen Unternehmen enormes Potenzial in ihren Branchen beherbergen. Auch wenn Konkurrenz aus dem Ausland anklopft, sind die deutschen Automobilhersteller und Maschinenbauer noch immer Teile der Weltspitze. Ein Wachstum der Rendite ist auch bei einem etwas späteren Einstieg durchaus gegeben.
Steuerliche Vorteile bei der Dividende
Anleger, die ihre Aktien langfristig halten wollen, schauen neben den Kursrenditen auch vornehmlich auf Dividendenrenditen. Schließlich geht es darum, mit seinen Anlagen auch einen gewissen Cashflow zu erzielen. Bei den Dividenden handelt es sich um Gewinnausschüttungen, die von Unternehmen vorgenommen werden. Die meisten deutschen Unternehmen schütten nach ihrer jährlichen Hauptversammlung eine Dividende aus. Amerikanische Unternehmen tun dies auch in anderen Zeitabschnitten. IBM zum Beispiel schüttet pro Quartal seine Gewinne aus. Einigen Anlegern könnte es hier aber bitter aufstoßen: Die ausländischen Aktien führen neben der Kapitalertragssteuer und dem Solidaritätszuschlag auch eine Quellsteuer aus. Bei Aktien aus dem Inland fällt diese nicht an.