Im Bereich der Zertifikate gibt es viele unterschiedliche Varianten, sodass Anleger genau hinschauen müssen, mit welchen Konditionen die einzelnen Papiere ausgestattet sind. Zu den beliebtesten Zertifikatsarten zählen unter anderem die Garantiezertifikate. Wie alle Zertifikate sind auch Garantiezertifikate Schuldverschreibungen. Der Käufer und Inhaber hat also gegenüber dem Emittenten ein Gläubigerrecht, welches beinhaltet, dass er sein Kapital zurückgezahlt bekommt. Trotzdem besteht bei den meisten Zertifikaten ein Kursrisiko, wenn sich der Basiswert in eine ungünstige Richtung entwickeln sollte. Garantiezertifikate beziehen sich genau auf dieses Kurs-, aber nicht auf das Emittentenrisiko. Dieses müssen Sie also auch bei Garantiezertifikaten berücksichtigen.
Die Garantie besteht bei Zertifikaten dieser Art vorrangig darin, dass Sie in größerem Umfang gegen Kursverluste abgesichert sind. Seltener beinhalten die Zertifikate eine Kursabsicherung von 100 Prozent, sondern meistens sehen die Bedingungen vor, dass Sie beispielsweise maximal 80 oder 90 Prozent Ihres eingesetzten Kapitals auf jeden Fall zurückerhalten. Dies gilt vor allem dann, wenn der Preis des Zertifikates aufgrund von Kursrückgängen beim Basiswert eigentlich mehr gefallen ist, denn dann greift die Garantie. Allerdings gibt es diese Garantie für den Anleger nicht „umsonst“. Die zweite Haupteigenschaft der Garantiezertifikate besteht nämlich darin, dass der Ertrag gedeckelt ist. Was bedeutet das?
Bei vielen Zertifikaten beteiligt sich der Inhaber in vollem Umfang an Verlusten, aber auch an Gewinnen, meistens im Verhältnis 1:1. Bei Garantiezertifikaten ist es hingegen so, dass die möglichen Gewinne begrenzt sind, zum Beispiel auf maximal fünf Prozent. Selbst wenn der Kurs des Basiswertes, beispielsweise einer Aktie, um 20 Prozent steigen würde, wäre der Inhaber des Garantiezertifikates dennoch nur mit fünf Prozent beteiligt. Diese Gewinndeckelung ist quasi eine indirekte „Gebühr“ dafür, dass es die Absicherung des Kapitals vor größeren Verlusten gibt. Daher sollte man bei Garantiezertifikaten immer auf beide Konditionen achten, nämlich wie groß die Absicherung ist und wie hoch die maximal mögliche Rendite.
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