Festzins-Sparen – Eine ertragreiche Anlageform mit garantierten Zinsen
Beim Festgeld, auch Festzinssparen oder Termingeld genannt, handelt es sich um eine festverzinste Geldanlage über einen bestimmten Zeitraum. Der Zinssatz kann sich über die Anlagedauer, anders als zum Beispiel beim Tagesgeld, nicht ändern. Dies schafft Sicherheit und Planbarkeit für den Anleger. Die Zinssätze liegen deutlich über denen andere Anlageformen, der Sparer erhält eine mündelsichere, also verlustgeschützte Anlageform. Die hohen Zinsen und die fixe Verzinsung erkauft sich der Kunde allerdings durch eingeschränkte Verfügbarkeit. Er kann erst am Ende der vereinbarten Laufzeit auf das Geld zugreifen, bei manchen Angeboten allerdings gegen Zahlung von Vorschusszinsen auch früher. Auch verlangen viele Kreditinstitute eine Mindesteinlage, um zu verhindern, dass hohe Festzinsen auf zu kleine Anlagebeträge gezahlt werden müssen. Der Kunde kann die Optionen und Bedingungen sehr leicht online vergleichen. Es ist weiterhin möglich, beliebig viele Festgeldkonten bei verschiedenen Kreditinstituten zu führen.
Festgeldanlagen werden in sogenannte „Festgelder“ und „Kündigungsgelder“ unterteilt. Da die Bedeutung der Kündigungsgelder in den letzten Jahren stark abgenommen hat, konzentrieren sich die folgenden Erläuterungen auf die praktisch relevanten Festgeldkonten, welche auch Festzinskonten genannt werden.
Festgeld als sichere Geldanlage
Viele Menschen, die ihr Geld sicher anlegen möchten, tun dies mithilfe eines Festzinskontos. Die Nachfrage nach Festgeldkonten steigt insbesondere in Zeiten mit allgemein schlechten Zinsniveau stark an, gleichzeitig zieht auch der Wettbewerb an. So wiederum entstehen Vorteile für den Kunden, wenn ein Blick auf die Verzinsung geworfen wird. Doch bei so vielen Anbietern können zukünftige Kunden leicht den Überblick verlieren. Deshalb bietet sich hier zunächst ein Festgeldvergleich an. Dazu gibt es insbesondere im Internet problemlos die Möglichkeit.
Aber auch die Festgeld-Zinsen sollten vor Vertragsabschluss sorgfältig geprüft werden. Immerhin werden diese vor Vertragsabschluss festgelegt und werden sich über die gesamte Laufzeit nicht ändern. Tipp: Vergleichen Sie immer den effektiven Jahreszins – nur er ermöglicht es, die Festgeldanbieter objektiv unter die Lupe zu nehmen und in Relation zueinander zu setzen.
Die sichere Geldanlage auf einem Festzinskonto ist deshalb möglich, weil alle Anbieter in Deutschland und auch die meisten im europäischen Ausland einem staatlichen und/oder freiwilligen Einlagensicherungsfonds angeschlossen sind. Im Ernstfall wird der Anleger daraus in einer Höhe von i. d. R. bis zu 100.000 Euro komplett entschädigt.
Festzinsen und Zinseszins
Festgeld bietet, wie der einen garantierten Zinssatz, einen Festzins, für die gewählte Anlagedauer. In der Regel läuft eine Festgeldanlage zwischen einem und bis zu 10 Jahren. Einige Banken bieten auch Laufzeiten von wenigen Monaten, die Konditionen sind für diese Laufzeiten jedoch meist schlechter als bei längerer Anlagedauer.
Durch die Zinsintervalle – also die Häufigkeit der Zinsgutschriften – kann der sogenannte Zinseszinseffekt mehr oder weniger gut ausgenutzt werden. Der Fachbegriff beschreibt die Erhöhung der Rendite durch die erneute Verzinsung bereits gutgeschriebener Zinsen. Generell gilt: Je öfter die Zinsen gutgeschrieben werden, desto vorteilhafter für den Anleger. Manche Anbieter schreiben monatlich gut, andere nur viertel- bzw. halbjährlich oder gar jährlich. Ganz schlecht ist eine einmalige Zinsauszahlung am Ende der Laufzeit, da hierdurch der Zinseszinseffekt überhaupt nicht genutzt werden kann.
Der Zinssatz auf eine Festzinsanlage wird bei Vertragsabschluss vereinbart und bleibt über die gesamte Laufzeit der Anlage konstant. Dies bietet dem Kunden die Möglichkeit, sicher zu planen, da er völlig unabhängig von kurzfristigen Änderungen der Zinsen am Geldmarkt ist und sich nicht darum zu sorgen braucht, dass die EZB oder die amerikanische FED ihre Geldpolitik lockert, was zum Beispiel in Konjunkturtälern oftmals geschieht.
Andererseits kann auch die Bank fest einplanen, wie viele Zinsen sie über den Vertragszeitraum zahlen muss und hat aufgrund der eingeschränkten Verfügbarkeit des Geldes für den Kunden eine sichere Rücklage. Dies stellt die Basis für verhältnismäßig hohe Zinszahlungen auf das Festgeld dar.
Gebühren und Kontoführung
Festgelder sind in den meisten Fällen gebührenfrei. Da der Kunde ohnehin keine Transaktionen mit dem Geld durchführen kann, fehlt jegliche Basis für die Berechnung von nutzungsorientierten Gebühren. Auch werden Festzinskonten heutzutage meist online geführt, so dass der Bank nur noch geringe Verwaltungskosten entstehen.
Online-Kontoführung
Durch die rasante Verbreitung des Internets im Laufe der letzten Jahre wurde die Verwaltung der Konten revolutioniert, so auch beim Festgeld. Die enorme Kostenersparnis wird im funktionierenden Markt in Form höherer Zinsen und geringerer Gebühren vollständig oder teilweise an den Kunden weitergegeben.
Daher ist es empfehlenswert und oft sogar die einzige Möglichkeit, das Konto online zu führen. Angebote mit telefonischer oder postalischer Kontoführung gehen stark zurück und werden vermutlich in einigen Jahren ganz vom Markt verschwunden sein. Lediglich die Kontoführung in der Filiale bleibt in Einzelfällen noch erhalten, um wichtigen Kunden den persönlichen Kontakt zu ermöglichen. In fast allen Fällen ist eine Online-Kontoführung jedoch von großem Vorteil.
Das Verrechnungskonto
Jeder, der Kapital in Form von Festgeld anlegen möchte, benötigt ein entsprechendes Festgeldkonto. Der Anlagebetrag wird also dem Anbieter nicht einfach übertragen, sondern auf ein eigens dafür angelegtes Konto eingezahlt, das auf den Namen des Anlegers läuft, aber vom Festgeldanbieter zur Verfügung gestellt wird. Ein Problem besteht in diesem Zusammenhang allerdings darin, dass es sich bei diesem Konto um kein gewöhnliches Girokonto handelt – also um kein Konto, mit dem es sich am herkömmlichen Zahlungsverkehr teilnehmen lässt. Weder Daueraufträge noch Überweisungen, geschweige denn Barabhebungen sind vom Festzinskonto möglich. Um das Anlagekapital auf dieses Konto zu transferieren und nach Ende der festgelegten Laufzeit wieder zu entnehmen, ist daher ein weiteres Konto notwendig – das sogenannte Verrechnungskonto.
Hierbei kann es sich um ein gewöhnliches Girokonto handeln, aber auch beispielsweise um ein Tagesgeldkonto. Wie der Festgeldanbieter das Verrechnungskonto genau handhabt, ist unterschiedlich. Viele Festgeldanbieter überlassen es dem Kunden, ein Girokonto nach seiner Wahl als Verrechnungskonto zu verwenden. Andere Anbieter offerieren zusammen mit der Festzinsanlage auch gleich ein eigenes Verrechnungskonto. Hierbei sollte der Anleger darauf achten, dass für dieses Konto keine überhöhten Gebühren berechnet werden. Im Idealfall sind die Kontoführung sowie sämtliche Transaktionen kostenlos.
Das Verrechnungskonto trägt übrigens auch zur Sicherheit des Anlagekapitals bei, denn Transaktionen mit diesem Kapital sind ausschließlich zwischen dem Festgeldkonto und dem Verrechnungskonto möglich. Das bedeutet in der Praxis: Selbst, wenn es jemand schafft, sich Zugang zum Festgeldkonto des Sparers zu verschaffen, kann er das darauf befindliche Kapital nicht einfach auf ein Konto seiner Wahl transferieren, bzw. sich dieses in bar auszahlen lassen. Aus diesem Grund sind die Zugänge zu Festgeldkonten seitens der Anbieter in der Regel auch nicht über ein gesundes Maß hinweg geschützt. Meist reicht die Vergabe der Kontonummer und einer PIN-Nummer aus.
Kündigung und Prolongation
Eine Festzinsanlage kann im Regelfall nicht vor Ablauf des Vertragszeitraumes gekündigt werden. Wird dem Kunden ein Kündigungsrecht eingeräumt, bezahlt er dies fast immer mit sogenannten Vorschusszinsen – auch als Vorfälligkeitsentschädigung bezeichnet -, die oftmals derart hoch angesetzt sind, dass eine Kündigung für den Anleger nur bei gravierenden Liquiditätsengpässen sinnvoll ist.
Nach Ablauf des Anlagezeitraums, der im Regelfall 1 – 5 Jahre, in Ausnahmefällen aber auch 10 Jahre betragen kann, hat der Kunde bei vielen Anbieter die Wahl zwischen drei Alternativen. Er kann kündigen, das Festgeld als Sichteinlage weiterführen, was de facto einem Sparbuch gleichkommt, oder eine Prolongation in Anspruch nehmen. In letzterem Fall bekommt er in der Regel den aktuellen Zinssatz geboten, nicht etwa den bisher im Vertrag vereinbarten Zins. Es lohnt sich also stets, nach Ablauf des Vertrages zunächst die Konditionen am Markt zu vergleichen
Verfügbarkeit von Festgeld
Der größte Nachteil eines Festzinskontos ist die eingeschränkte Verfügbarkeit. Zwar bestehen oftmals Möglichkeiten, die Anlagesumme beleihen zu lassen, allerdings kann der Kunde das Geld nicht vorzeitig abheben oder für Überweisungen und andere Transaktionen nutzen. Anlageformen mit vergleichbarer Verfügbarkeit, zum Beispiel Bundesschatzbriefe, bieten allerdings in der Regel geringere Zinsen. Hat sich der Kunde also fest entschieden, für den Zeitraum der Anlage auf das Geld verzichten zu können, sollte Festgeld eine wichtige Option im Finanzplan darstellen.
Sicherheit von Festgeldanlagen
Das Sicherheitsbedürfnis der Kunden steigt verständlicherweise in Krisenzeiten stark an, daher ist es stets wichtig zu erwähnen, dass Festgelder eine extrem sichere Anlageform darstellen.
Festgeld ist börsenunabhängig, kein Anleger erleidet Verluste durch fallende Kurse. Weiterhin kann auch der Zinssatz nicht nach unten korrigiert werden, so dass nicht nur die Einlagesumme, sondern auch die Verzinsung vollständig gesichert ist. Im Falle der Insolvenz des Emittenten kann der Einlagensicherungsfonds dem Kunden garantieren, dass er das Geld bis zu einem im Vorfeld festgelegten und garantierten Maximalbetrag mit völliger Sicherheit zurückgezahlt bekommt. Darüber hinaus bieten viele Banken weitergehende Sicherungen an. Auch garantieren verschiedene Staaten weit höhere Sicherungen, um die Kunden der jeweiligen Banken davon zu überzeugen, dass mündelsichere Anlagen auch in Krisenzeiten keiner Gefahr ausgesetzt sind.
Wer sich zu 100% absichern möchte, kann seine Anlage auf mehrere Festzinskonten streuen und einzeln nicht mehr als die vom jeweiligen Anbieter garantierte Sicherungssumme anlegen.
Beleihung
Fast alle Banken bieten ihren Kunden die Möglichkeit, ihre Festgelder zu beleihen. Da dieses Angebot nur selten wahrgenommen wird, entstehen der Bank nur sehr geringe Kosten für diese Option. Andererseits hat sie die Möglichkeit, mit der Beleihbarkeit zu werben um die Sicherheitskomponente stärker in den Fokus zu rücken.
Fazit zu Festzinsanlagen
Festgeld ist eine zinsstarke und sichere Alternative zu vielen anderen Anlageformen
Wer sich sicher ist, für den anvisierten Zeitraum auf sein Erspartes verzichten zu können, der darf sich mit dem Festgeld über eine sehr sichere und dabei vergleichsweise zinsstarke Anlageform freuen. Zudem ist die Auswahl verschiedener Anbieter sehr groß, so dass hier jeder das für seine Bedürfnisse passende Angebot leicht finden kann. Die besten Möglichkeiten zum Vergleich bietet dabei das Internet.