Ab 2018 müssen Verbraucher keine Gebühren mehr bezahlen, wenn sie mit Mastercard oder Visa Kreditkarten bezahlen. Zusätzliche Gebühren für Kreditkartenzahlungen sind ab nächstem Jahr nicht erlaubt. Es werden aber weiterhin Ausnahmen geben.
Ab nächstem Jahr dürfen Händler per Gesetz keine zusätzlichen Gebühren mehr verlangen, wenn Kunden ihren Einkauf mit „besonders verbreiteten bargeldlosen Zahlungsmitteln“ bezahlen. Profitieren werden die Verbraucher wie folgt: Für sie wird das Bezahlen mit Kreditkarten von Mastercard und Visa sowohl im Internet als auch an der Ladenkasse günstiger.
In einem neuen Gesetz ist geregelt, dass Händler ab 2018 in vielen Fällen bald keine sogenannten kostendeckenden Aufschläge mehr verlangen dürfen. Im Februar 2017 wurde das Gesetz vom Bundeskabinett verabschiedet. Konkret handelt es sich um die Umsetzung der zweiten Zahlungsdiensterichtlinie (payment services directive 2) der Europäischen Union in nationales Recht. Sie verbieten europaweit das Erheben von gesonderten Entgelten für Lastschriften, Überweisungen sowie für Kartenzahlungen. Laut Bundesfinanzministerium gilt dies sowohl für Bezahlen an der Ladentheke als auch für Online-Zahlungen.
Allerdings gibt es bei den Kartenzahlungen eine Einschränkung: Nur für „besonders verbreitete Kreditkarten“ gibt es den Wegfall der Extragebühr. Hierzulande sind das vor allem Kreditkarten von Visa und Mastercard, also von den Kreditkartengesellschaften die den Vier-Parteien-Kartenzahlverfahren angehören. Wer hingegen mit American Express oder Diners Club zahlt, muss weiterhin mit Zusatzkosten rechnen.
Das verbessert sich – 3 konkrete Beispiele
Flugtickets werden günstiger
Wer mit seiner Kreditkarte Flüge im Internet bucht, wird sich künftig nicht mehr über die Zusatzgebühren ärgern müssen. Airlines und Flugvermittler sind zwar schon heute per Gesetz dazu verpflichtet, zumindest ein gängiges Bezahlverfahren kostenfrei anzubieten. Nicht selten handelt es sich dabei aber um die Kreditkarte eines Anbieters, die natürlich nur die wenigsten besitzen. Für das Bezahlen mit anderen Kreditkarten verlangen sie oft zusätzliche Gebühren. Ab 2018 ist das dann nicht mehr gestattet.
Gesetz minimiert Kosten fürs Bahn fahren
Da die Deutsche Bahn derzeit extra Gebühren verlangt, wenn Kunden ihr Ticket mit der Kreditkarte bezahlen wollen, werden auch diese Kosten ab 2018 entfallen. Für Kartenzahler könnte Bahnfahren damit künftig günstiger werden.
Keine Zusatzgebühr für Veranstaltungstickets
Nicht selten verlangen Tickets-Shops neben der Gebühr für das Bereitstellen des Tickets auch eine Gebühr für Zahlungen mit Kreditkarte. Wenn die Umsetzung des neuen Gesetzes in Kraft tritt, entfallen diese Extragebühren. Nicht nur den Wegfall dieser Entgelte sieht die neue Verordnung vor, sondern auch die sogenannte „starke Authentifizierung“ bei Zahlungen mit Kreditkarte im Internet.
Für Verbraucher geringere Haftungsgrenze im Betrugsfall
Außerdem ist im neuen Gesetz die Regelung verankert, das Verbraucher bei nicht autorisierten Zahlungen, statt wie bisher mit 150 Euro, dann nur noch mit 50 Euro haften. Natürlich gilt das nur dann, wenn Verbraucher nicht grob fahrlässig gehandelt oder absichtlich betrogen haben. Ob das der Fall war, muss künftig der Zahlungsdienstleister mit Hilfe Unterstützung der Beweismittel nachweisen. In unserem Kreditkarten Vergleich gibt es auch Kreditkartenanbieter, die generell auf eine Haftung durch den Kunden verzichten.